Bon-Bon

Nun, Literatur hat verschiedene Gesichter. Genauso wie ich Menschen nicht mag, die nicht trinken, mag ich Menschen nicht, die immer nur lesen, was in den Bestenlisten angepriesen wird oder die sich auf so ne Art Lektüre versteifen, wie sie in den Schulen präferiert wird: Thomas Mann, Hermann Hesse oder gar Schiller. Gänzlich unbequem sind mir die Klassikleser sowieso, die denken, sie werten sich auf, wenn sie etwa einen Dostojewski flüchtig verinnerlicht haben. Nein, da bin ich eher für die kleinen feinen Dichter, die der Allgemeinheit weniger bekannt sind, deren Lektüre aber Freude bereitet. Lesen sollte kein Abarbeiten von Pflichtlektüre sein, sondern nur von der Freude an der Sache gesteuert und gelenkt sein.